Seit 2016 gehört die ASS Hofgeismar zum Netzwerk der Botschafterschulen für das Europäische Parlament (EPAS-Schulen) und so nahm eine Delegation bestehend aus den vier Juniorbotschafter/-innen Matthäus Gajewski, Lili-Marleen Kaminski, Peter Kupsky und Jason Schmidt (alle Q3) und den beiden Seniorbotschafterinnen Dr. Christine Sperlich und Dr. Kerstin Meier an der zweitägigen Botschafterkonferenz der Region Südwest an der Berufsbildenden Schule 1 (BBS 1) in Mainz teil.
Am Nachmittag des 07. November wurden die Teilnehmer/-innen der 23 EPAS-Schulen der Region Südwest (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) in eine Schüler- und eine Lehrergruppe aufgeteilt und konnten sich zu aktuellen Themen (z.B. Klima und Energie, Migration, Werte, Desinformation) rund um die EU-Politik austauschen. Die Lehrerinnen und Lehrer wurden darüber hinaus über die neuesten Angebote aus dem Netzwerk informiert, wie z.B. die digitale Workshopreihe rund um das virtuelle Rollenspiel zur EU-Gesetzgebung oder Social Media Basics. Nach einer Pause und dem Einchecken ins Hotel folgten ein gemeinsames Abendessen an der BBS1 sowie das Europa-Café und ein bunter Abend. Beim Europa-Café hatten alle anwesenden EPAS-Schulen die Gelegenheit, Stellwände mit ihren aktuellen Projekten rund um die EU zu präsentieren oder Produkte wie Spiele, Quizze u.Ä. zum Ausprobieren anzubieten. Die Stellwand der ASS, die über die politischen Speed-Datings der beiden vergangenen Schuljahre informierte, stieß dabei auf äußerst reges Interesse.
Das Highlight der Konferenz stand aber am Vormittag des 8. November auf dem Programm – eine Podiumsdiskussion mit der Europaabgeordneten und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley (SPD). Diese stellte sich 90 Minuten lang den Fragen der Juniorbotschafter/-innen und überzeugte dabei durch Kompetenz, Sachkenntnis, Freundlichkeit und eine klare Rhetorik. Die Jugendlichen stellten ihrerseits aber auch viele spannende Fragen zur aktuellen Politik und zum Arbeitsalltag einer Politikerin. Der Bruch der Ampelkoalition sowie der Sieg Donald Trumps am Vortag und die damit verbundenen Auswirkungen auf die internationale Sicherheit sowie die Hilfe für die Ukraine dominierten die politischen Fragen. Die Schülerinnen und Schüler wollten aber auch wissen, warum Katarina Barley in die SPD eingetreten ist und wie viel eine Spitzenpolitikerin arbeiten muss. Hierzu erklärte Frau Barley, dass sie gerne arbeite und ihr Team die Aufgabe habe, einen Tag pro Woche und ein Wochenende pro Monat für ihr Privatleben freizuhalten. Im Verlauf der Podiumsdiskussion schilderte Katarina Barley die dramatischen Auswirkungen des Brexits auf die Wirtschaft, den Wohlstand, die Umweltrichtlinien und das Gesundheitssystem in Großbritannien. Sie schloss die Veranstaltung mit dem dringenden Appell an die Jugendlichen, sich weiterhin für die EU einzusetzen, die ein einmaliger Garant für Frieden, Wohlstand und Sicherheit sei und in anderen Teilen der Welt Nachahmer finden sollte.
Lili, Matthäus, Peter und Jason waren beeindruckt von der Podiumsdiskussion, zu der sie eigene Fragen beitrugen, und auch von den Möglichkeiten des EPAS-Programms. Sie wollen beim anstehenden Tag der Offenen Tür für das Programm und für die Arbeit als Juniorbotschafter werben. Frau Dr. Sperlich und Frau Dr. Meier werden sich ihrerseits darum kümmern, dass Schülerinnen und Schüler der ASS im nächsten Jahr an Euroscola, einem Planspiel im Europäischen Parlament in Straßburg, teilnehmen können.