Dass man nach dem Abitur auch in Hofgeismar bleiben und dort glücklich sein kann, war eine der zentralen Botschaften, die Olaf Löber als Gast von Burkhard Rabe von Pappenheim am 17. November beim ersten ASS-Talk seit 2020 mitteilte.
Das Format der persönlichen Unterhaltung, bei dem der Moderator durch behutsame Fragen die Lebensgeschichte des (ehemaligen) Baumarktbesitzers nachzeichnete, hat offenbar die coronabedingte Pause unbeschadet überstanden. Dafür spricht, dass sich an diesem Freitagabend ungefähr 50 Gäste in der Glashalle der ASS einfanden, um sich in einem kamingesprächartigen Ambiente die Erlebnisse und Erfahrungen Olaf Löbers anzuhören.
Es gab also keinen Anlass, die Abläufe zu verändern; so oblag es traditionsgemäß dem Schulleiter Herrn Riedemann, die Gäste zu begrüßen, bevor sich Christel Frank als Vorsitzende des Kulturforums Hofgeismar und Michael Störmer als Vorsitzender des Fördervereins anschlossen; beide haben ihr Abitur an der ASS abgelegt und fühlen sich der Schule nach wie vor sehr verbunden.
Burkhard Rabe von Pappenheim begann mit der Frage, wie sich Olaf Löber mit dem Verkauf seines Unternehmens und dem Ruhestand fühle; diese Frage rahmte den Abend in gewisser Weise ein.
Dazwischen entfaltete sich vor den Gästen die Biographie des Unternehmers, der sich nach einer um zwei Jahre verlängerten Schulkarriere zunächst bei der Bundeswehr den Ruf eines aufsässigen Charakters erwarb, bevor er dann ein Studium in Gießen begann.
Seine Verbindung mit dem väterlichen Betrieb war aber trotzdem so ausgeprägt, dass er nicht nur die Semesterferien dort verbrachte, sondern schließlich angesichts einer finanziellen Schieflage des Unternehmens 1977 gemeinsam mit seinem Bruder Helmut sein Leben ganz danach ausrichtete.
In dieser schwierigen Situation Phase waren zum einen drastische Maßnahmen erforderlich, zum anderen gab es aber auch eine loyale Kundschaft, die Löber die Treue hielt.
Ein Grund dafür war sicherlich die Heimatverbundenheit des Unternehmers, der nach eigenem Bekunden sehr gerne in Hofgeismar lebt und sich unter anderem als Sponsor für den Bus der LG Reinhardswald engagiert. Zudem war er auch zeitweise als Stadtverordneter politisch aktiv, weil er seiner Heimatstadt etwas zurückgeben wollte; er bedauerte in dem Zusammenhang freilich die im Laufe der Zeit entwickelten Scheuklappen, die die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen erschwert hätten.
Ein wenig nachdenklich wurde er bei der eingangs genannten Frage, ob der Verkauf des Unternehmens und der Ausstieg in den Ruhestand die richtige Entscheidung gewesen sei; er gestand ein, dass dieser Schritt nach einer umfangreichen Sanierung des Marktes so zügig nicht geplant gewesen sei.
Schließlich habe ihn aber das Angebot überzeugt, zumal er aus gesundheitlichen Gründen schon über diesen Schritt nachgedacht habe. Er bleibe zwar Geschäftsführer im Immobilienbereich, freue sich aber auch über die gewonnene Freizeit. Schließlich sei er über 42 Jahre hinweg 7 Tage pro Woche Löber gewesen, weil ihm der Einsatz für die Firma und Freude bereitet habe. All das sei nicht möglich gewesen ohne Leidenschaft und Feuer – wenn das fehle, müsse man sich etwas Anderes suchen, und mit dieser Botschaft schloss die Veranstaltung dann unter dem Beifall der Zuhörer auch.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren, dem Moderator und dem Talkgast für die Gelegenheit, die Schule nach außen zu öffnen und freuen uns schon auf die Fortsetzung des ASS-Talks.