Fahrt nach Mariánské Radčice: Zwei Schülerinnen berichten

Als ich mich für die Fahrt nach Mariánské Radcice angemeldet hatte, wusste ich noch nicht wie viele tolle Erinnerungen entstehen werden und wie gerne ich zurück nach Tschechien würde. In den fünf Tagen, die wir dort waren sind so viele unvergessliche Momente entstanden, die ich nie mehr vermissen möchte.

Als Herr Irmer uns erzählte, dass wir in einem Kloster wohnen war ich ein wenig skeptisch. Alte Gemäuer, schön und gut, aber eigentlich wollte ich mir meinen Schlafplatz nicht mit Spinnen teilen. (Hab ich im übrigen nicht!) Ich war mehr als erstaunt, als wir dann im Kloster waren. Christof und Michael haben das Kloster so schön wieder aufgebaut, alle Zimmer super schön gestaltet und so viel Liebe in die alten Gemäuer gebracht, dass ich wirklich sprachlos war.

Auch sprachlos war ich an unserem ersten Ausflugstag nach Prag. Ich hätte mir nie vorstellen können wie wunderschön diese Stadt ist. Durch die exklusive Stadtführung von Christof und Michael haben wir so manche schönen Ecken kennengelernt. Mir kommt im allerersten Gedanken von Prag immer der Blick von dem Plateau neben der Karlsbrücke über die Moldau hoch zur Burg von Prag in den Sinn.

Auch unser Besuch im Arbeitslager Theresienstadt hat mich nachhaltig geprägt. Zu sehen, wie die Menschen dort gelitten haben, war und ist erschreckend.

Auch wusste ich vor unserer Fahrt sehr wenig über den katholischen Glauben, konnte jedoch durch unsere Besuche in zwei Messen zu den 7 Leiden Mariens sehr viel lerne und mitnehmen. Die Erkenntnis, wie groß die Unterschiede zwischen dem evangelischen und katholischen Glauben sind, konnte ich somit erst dort feststellen.

Meine Highlights der Fahrt waren aber vor allem auch die Spielabende der Q1mit Werwolf, mal im Zimmer, mal abends im Bus auf der Rückfahrt von Prag. Oder auch der letzte Tag, den wir als Kurs auf dem Stadtfest, am Badesee und in der Klosterküche verbracht haben. Das Lachen, welches durch den Raum hallte oder die witzigen Fragen in dem Quiz. Für Spaß war immer gesorgt und somit fiel der Abschied aus Mariánské besonders schwer.

Ich hoffe, dass es in den nächsten Jahren weiter die Möglichkeit gibt nach Mariánské zu fahren und dass viele weitere Schüler*innen gefallen an dieser Fahrt finden.

Somit auch nochmal ein großes Dankeschön an Herrn Irmer, Herrn Hund-Göschel, an Andreas Fiet und natürlich Christof und Michael.  


Auf dem Weg nach Mariánské Radčice wusste ich nicht, was mich erwartet. Auf dem Rückweg wurde ich begleitet von tollen Erinnerungen an gemeinsame Stunden mit neuen Freunden, an beeindruckende Gebäude mit unglaublicher Geschichte und mit einem Gefühl im Bauch, positiv überrascht worden zu sein.

Das erste Mal sprachlos war ich bereits bei der Ankunft im Kloster von Mariánské Radčice, in dem wir für die nächsten Tage bleiben sollten. Was ich mir als bloße Unterkunft vorgestellt hatte, entpuppte sich als ein gemütlicher und gleichzeitig spannender Ort, an dem ich mich wie zuhause fühlte. Dafür sorgten auch besonders Kaplan Christopher Cantzen und Pfarrer Philipp Irmer, die beiden Leiter des Wallfahrtsortes und der Begegnungsstätte, die uns bei allen Problemen zur Seite standen und uns mit leckerem Essen versorgten.

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir auch die gemeinsamen Ausflüge, bei denen wir meist von Christopher und Philipp begleitet wurden.

In Prag erkundeten wir tolle Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel die Prager Burg und bekamen auch Zeit bei einem gemeinsamen Abendessen als Gruppe enger zusammenzuwachsen.

Geschockt war ich bei unserem Besuch im Arbeitslager in Theresientadt, durch das wir von einem Guide geführt wurden. Über solche Themen in der Schule zu sprechen ist das eine, doch die engen, dunklen Zellen mit eigenen Augen zu sehen verändert die eigene Sicht auf die Menschen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Trotzdem bleibt mir dieser Besuch positiv in Erinnerung, da Gedenkstätten, wie die in Theresienstadt, dafür sorgen, dass die Menschen nicht zurück in ein solch dunkles Loch der Geschichte rutschen.

Da ich vor der Fahrt keine großen Erfahrungen mit dem katholischen Glauben und den katholischen Traditionen gemacht habe, waren auch die beiden Gottesdienstbesuche eine tolle Erfahrung für mich. Während der Heiligen Messe war die Verbundenheit der Kirchenbesucher spürbar. Auch wir wurden sofort in die Feier der Heiligen Messe integriert, sodass ich mich als Teil der Gemeinschaft fühlte.

Die Fahrt nach Mariánské Radčice wird mir wohl noch sehr lange im Gedächtnis bleiben. Ich kann jedem, der die Chance dazu hat, empfehlen, auch einmal so eine Erfahrung zu machen und mehr über unser Nachbarland Tschechien, die eigenen Mitschüler und besonders über sich selbst zu erfahren.

(Tine Kleppe)