In den letzten Tagen habe ich mir oft die Frage gestellt, was diese Fahrt so besonders für mich gemacht hat. Definitiv waren es die Besuche der für mich außergewöhnlichen Orte. Zum einen war das Arbeitslager in Theresienstadt (Terezin), welches mein Menschenbild ins Wanken gebracht hat und mich fraglos an meine emotionalen und gefühlsmäßigen Grenzen gebracht hat, für mich trotzdem ein Ort von einzigartiger Bedeutung. Auch wenn ich von unzähligen Gedanken gefesselt war, konnte ich für mich persönlich viel von diesem Ort mitnehmen.
Aber auch Prag (Praha), wo ich von Sehenswürdigkeiten und prachtvollen Eindrücken nur so überschüttet wurde und aus dem Staunen nicht mehr herauskam.
Oder waren es doch die Menschen um mich herum, die diese Fahrt so einzigartig gemacht haben? Das gemeinsame Lachen am Abend, die intensiven Gespräche oder das Spüren von vertrauter Gemeinschaft? Das ständige Gefühl von einer Art Gleichheit, obwohl jeder auf seine Art und Weise doch so unterschiedlich ist. Gleichheit in Form des gemeinsamen Glaubens, dem man auf dieser Fahrt durch das Angebot einer kurzen Meditation vor dem Frühstück (Nutella für die Seele) durch Gespräche mit Philipp und Christopher (Leiter der Begegnungsstätte), die Besichtigung prächtiger Kirchen, das Kennenlernen jüdischer Identität und den Abschluss durch die Feier der Heiligen Messen in der Klosterkirche von Osek durchaus ein Stück näher kam.
Ich denke, es gibt nicht dieses eine Erlebnis für mich, welches mir so prägend im Gedächtnis bleibt. Es sind die vielen kleinen Momente, Eindrücke und Erfahrungen, die sich wie ein Puzzle zusammen-setzten, und diese Fahrt für mich zu so einem besonderen und unvergesslichen Bild zusammenfügen, auf das ich gerne mit einem Lächeln zurückblicke.
(Anna Blankenberg)