Seit 2016 gehört die Albert-Schweitzer-Schule zum Netzwerk der Botschafterschulen für das Europäische Parlament (= EPAS-Schulen), das vom Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland sowie der Agentur Valentum aus Regensburg betreut wird und in dessen Mittelpunkt die Beschäftigung mit dem Thema EU steht. Die Juniorbotschafter Stefan Macarie und Samet Yazar sowie die Seniorbotschafterin Dr. Kerstin Meier hatten am vergangenen Donnerstag, dem 08. Juli, die Gelegenheit, an der digitalen Botschafterkonferenz der Region Südwest (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) teilzunehmen. Diese bot von 9:00 bis 16:00 Uhr ein ehrgeiziges und nach Junior- und Seniorbotschafter*innen differenziertes Programm.
Planspiel, Projektbörse und Ideenwerkstatt für die Juniorbotschafter*innen
So nahmen die Juniorbotschafter*innen zunächst an dem Planspiel „Einmal Zukunft und zurück: Was macht die EU von morgen aus?“ teil, das sehr gut ankam. Anschließend fand für die Schülerinnen und Schüler eine Projektbörse statt, die der Vorstellung bereits durchgeführter Projekte an den einzelnen EPAS-Schulen diente. Besonders beeindruckend fielen die Ergebnisse der Ideenwerkstatt aus. Die Schüler*innen waren dazu aufgerufen, konkrete Projektideen zur Umsetzung des Botschafterprogramms zu entwickeln. Eine Gruppe setzte sich beispielsweise das ehrgeizige Ziel, ein Online-Escape-Game zur Zukunft der EU zu entwickeln. Eine andere schlug die Einrichtung einer „Europäischen Bücherecke“ an jeder EPAS-Schule vor, wo man in gemütlichem Ambiente Romane, Sachbücher und Comics aus verschiedenen europäischen Ländern findet, über die man sich dann mit den Schülern anderer EPAS-Schulen austauscht. Weitere Ideen bestanden in der Gestaltung einer Infoseite zur EU im Schülerplaner, die mit QR-Codes und interaktiven Rätseln ausgestattet werden soll, oder in der Durchführung eines Projekttags zur EU mit Stationenarbeit für die Unterstufe. Die Ideen waren so kreativ und ansprechend, dass viele Schüler*innen am liebsten gleich mit der Umsetzung begonnen hätten.
Aktivitäten der Seniorbotschafter*innen
Die Seniorbotschafter*innen tauschten sich unterdessen in Online-Stationengesprächen über Unterrichts- und Projektideen sowie Herausforderungen und Probleme bei der Umsetzung des Botschafterprogramms aus. Einen interessanten Impuls für weitere Aktivitäten im Rahmen des Programms lieferte der Vortrag zum Thema Desinformation von Stephan Mündges (TU Dortmund), der auch als Redakteur für das heute-journal tätig ist. Er thematisierte die unterschiedlichen Formen von Falschinformationen, wie beispielsweise irreführende Informationen, das Herstellen falscher Kontexte oder manipulierte Inhalte sowie ihre problematischen Auswirkungen auf die demokratische Debatte und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Außerdem gab er interessante Tipps für den Auf- und Ausbau von Medienkompetenz im schulischen Kontext.
Diskussion mit Birgit Sippel (MEP)
Am Ende der Botschafterkonferenz hatten Junior- und Seniorbotschafter*innen noch die Gelegenheit zu einer offenen Diskussion mit Birgit Sippel, SPD-Politikerin und Sprecherin des Innenausschusses im Europäischen Parlament. Dabei betrafen die Fragen der Juniorbotschafter*innen insbesondere den Umgang der EU mit Verletzungen von Demokratie, Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit in Ungarn und Polen.
In der Feedbackrunde waren sich alle Beteiligten einig, dass die Mitarbeiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments und der Agentur Valentum ein beeindruckendes Programm auf die Beine gestellt hatten, das den Teilnehmern aber auch ein gehöriges Maß an Konzentration und Ausdauer abverlangt hatte und gut auf zwei Termine hätte aufgeteilt werden können